Kaum waren die Gemeindefeuerwehrtage vorüber und so mancher Feuerwehrkamerad froh am Sonntagabend zu Hause zu sein, als ein Gewitter über Lenglern zog. Es gab Hagel und Starkregen. Innerhalb von Minuten fiel so viel Regen, dass weder Boden noch Abwasserkanäle diese Wassermassen aufnehmen konnten. Um 18.57 Uhr folgte die erste Alarmierung per digitale Alarmempfänger, so dass einige Kameraden noch in Uniformhemd wieder unterwegs waren. Kurz darauf haben wir sehr viele Einsatzaufträge per Funk, Telefon oder auch durch direktes Ansprechen erhalten. So mussten wir eine örtliche Einsatzleitung einrichten, von der diese Einsätze koordiniert wurden. Zur Unterstützung wurde die Ortsfeuerwehr Harste und Sirenenalarm für Lenglern ausgelöst. Auch die Ortsfeuerwehr Emmenhausen wurde hinzugezogen nachdem sie ihre Einätze abgearbeitet hatte. Insgesamt wurden uns 21 Einsatzstellen mitgeteilt, welche es prioritätsmäßig abzuarbeiten galt. An mindestens der Hälfte mussten wir nicht tätig werden. Hier haben unsere Führungskräfte den Meldenden nach Beurteilung vermittelt, dass sie sich selber mittels Besen oder Wischeimer weiterhelfen können. Bis auf Standard „Wasser im Keller“ musste zeitweise die L556 Lenglern-Harste und L554 Umgehung Lenglern sowie die Bahnunterführung aufgrund von Überflutung und starker Verschmutzung abgesperrt und gesäubert werden. In Harste galt es Wohnhäuser und ein Reiterhof vor einer Überflutung zu schützen. Hier wurde unsere Tragkraftspritze benötigt. Um ca. 22 Uhr haben wir zum Abschluss den Keller der Grundschule leergepumpt.
Solche Unwettereinsätze sind oft für uns anstrengend, da sehr viele Einsätze gleichzeitig gemeldet werden. Wir müssen alle Einsatzstellen nach und nach abarbeiten und manchmal Leuten, bei denen die Nerven blank liegen, mitteilen, dass gesunde Menschen im besten Alter selber ihren Keller auswischen können und wir schlimmere Einsätze haben. Viele von uns haben selber Eigentum und nach Unwettern zu Hause Einiges zu tun und sind trotzdem für die Feuerwehr im Einsatz tätig!
Bemerkenswert und auch schön ist es aber zu sehen und zu spüren, wie viele Menschen nach Unwetter anpacken und mithelfen. Wir haben gestern vorwiegend erlebt, dass sich sehr viele Nachbarn, Freunde und Familienangehörige gegenseitig unterstützt haben und sehr dankbar über helfende Hände waren.